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Der Staat zeigt täglich seinen Rassismus

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Den Hintergrund bildet kleiner, durchlaufender Textsatz von Paragraphen aus dem Aufenthalts- und Asylrecht. Einzelne Begriffe daraus sind fett hervorgehoben: Aufenthaltsgenehmigung, Ausländer, Ausreisepflicht, Maßnahmen, etc. Darüber ist am oberen Rand in fetter weißer Schrift (Comic Sans) mit schwarzer Kontur gesetzt: "auch wenn Schröder, Vogel und Beckstein sich jetzt Antifaschisten nennen, bleibt es dabei", darunter größer der zentrale Aufhänger: "Der Staat zeigt täglich seinen Rassismus". In der rechten unteren Ecke ist ein Antifa-Logo montiert, wobei die rote Fahne teilweise mit dem Edding auf schwarz-weiß kopierte Plakate nachkoloriert wurde.

Die Hochschulgruppe Pakt reagierte Zeitzeug*innen zufolge mit dem Plakat auf den Aufruf zum "Aufstand der Anständigen", mit dem der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder sich im Oktober 2000 an die Öffentlichkeit gewandt und ein Eintreten gegen Nazis gefordert hatte. Die Forderung wurde breit aufgegriffen und gilt im Nachhinein als Startschuss für die entsprechenden Bundesprogramme, die bis heute die ambivalente Aufgabe übernehmen, Antifaschismus sowohl zu finanzieren als auch einzuhegen. Die im Herbst 2000 auf Schröders Apell folgenden Lichterketten und Mahnwachen gegen rechte Gewalt wurden von autonomen Antifaschist*innen als scheinheilig kritisiert, die Formen und Inhalte des "Aufstands" belächelt und abgelehnt – u.A., weil wie im Plakat kritisiert der gesellschaftliche Hintergrund der rechten Gewalt, der in Staat und Recht institutionalisierte Rassismus, eben nicht thematisiert wurde. Eine andere Art mit der plötzlichen und überraschenden Popularität antifaschistischer Inhalte umzugehen, ist auf diesem Plakat dokumentiert.

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