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Tribunal gegen Ausgrenzung (Ratschlag 1996)

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Das zentrale Bildelement ist in den linken unteren zwei Dritteln des Plakats platziert: eine Szene mit vier Schafen, rechts ein gutgelauntes mit schwarzem Fell und Rastalocken, links drei mit weißem Fell, die missbilligend auf das rechte blicken. Am oberen und rechten Rand ist in großer, fetter, serifenloser Schrift der Titel der beworbenen Veranstaltung aufgeführt: "Tribunal gegen Ausgrenzung". Farblich sind alle Elemente schwarz und dunkelgelb vor weißem Hintergrund gehalten. Das "Tribunal gegen Ausgrenzung" war die Form, die der antifaschistische/antirassistische Ratschlag (eine jährliche Tagung von Antifaschist*innen (und Antirassist*innen) aus Thüringen 1996 angenommen hat. Der Wille zum Antirassismus wird hier mit der Schwarz-Weiß-Symbolik der Schafe ausgedrückt: Die Abweichung von der (weißen) Norm wird positiv dargestellt, der (rassistische) Blick der Mehrheitsgesellschaft (drei Schafe) problematisiert. Gleichzeitig umfasst die Symbolik insbesondere in Kombination mit dem Titel ("gegen Ausgrenzung") auch ganz allgemein soziale Ausgrenzung als gesellschaftliches Problem. Das Programm des Ratschlags wird diesem Anspruch in dem Sinne gerecht, dass hier tatsächlich viele Ausgrenzungsdynamiken besprochen wurden: Rassistische, antisemitische, aber auch solche, die direkt aus dem Kapitalismus herrühren. Insofern kann das Plakat als gelungenes Beispiel für die Suche nach gemeinsamen Interessen bei Benachteiligten/Betroffenen verschiedener Macht- und Herrschaftsverhältnisse gelten. Aus antirassistischer Perspektive lässt sich einwenden, dass die Symbolik des "schwarzen Schaf", gerade mit den Rastalocken, eine exotisierende Sichtweise von PoC reproduziert und von einer vorwiegend weiß-deutschen Vorbereitungsgruppe so heute (2023) vermutlich nicht mehr genutzt werden würde.

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